Geschichte des Lebkuchens

Die Geschichte des Lebkuchen beginnt um 1.500 v. Chr. im alten Ägypten mit Honigkuchen-Funden in ägyptischen Königsgräbern und schriftlichen Zeugnissen von kleinen gewürzten Honigfladen. In der Mythologie der Ägypter, Griechen, Römer und Germanen war der Honig eine Gabe der Götter. Somit erklärt es sich, dass man Honig als göttliche Gabe, dämonvertreibend, heilend und lebensspendend beschreibt.

Der Lebkuchen, wie wir ihn heute noch kennen, wurde ursprünglich im belgischen Dinant erfunden, dann von den Aachenern übernommen und modifiziert (Aachener Printen) und schließlich von den fränkischen Klöstern weiter abgewandelt. Die Nonnen stellten das Gebäck als Nachtisch in den Klöstern her. Pfefferkuchen, wie Lebkuchen in manchen Teilen Deutschlands noch genannt wird, erfährt erstmalig 1296 in Ulm einer Erwähnung. Der Name geht auf die damals übliche Bezeichnung aller fremdländischen Gewürze als Pfeffer zurück.

Da für die Herstellung von Lebkuchen seltene und daher teure Gewürze aus fernen Ländern notwendig waren, wurden vor allem Handelsknotenpunkte Zentren der Lebkuchenbäckerei. Ulm, Köln, Aachen, Basel und München sind dabei immer wieder geschichtlich erwähnt. In St. Wolfgang wurde auch ab dem 14. Jahrhundert „St. Wolfganger Lebzelten“ erzeugt und von den Wallfahrern zur Labung auf die oft beschwerliche Wegstrecke mitgenommen.

Nürnberg war aber damals zweifellos die Metropole der Lebzelter, da die altehrwürdige Stadt umgeben war von Wäldern mit großen Bienengärten. Dadurch befanden sich die Nürnberger „Lebküchner“ direkt an der süßen Honigquelle.

In schriftlicher Form taucht das Wort „Lebkuchen“ in fränkischer Handschrift 1409 zum ersten Mal auf. Ob der Begriff „Lebkuchen“ auf die Vorsilbe „Laib“ zurückgeht oder auf den „Labekuchen“, darüber sind sich die Historiker nicht einig. Auch „libum“, lateinisch für Fladen ist möglich, zumal Latein die Klostersprache war.

Natürlich hatte jeder Lebküchner seine eigenen, streng gehüteten Rezepte, die bis heute geheim gehalten und nur innerhalb der Familie weitergegeben werden. Mit den Jahrhunderten wandelten sich die Backkunst und auch die Rezepte. Um ihren unverwechselbaren Geschmack, ihre hohe Qualität und ihre Naturreinheit zu wahren, unterziehen sich Lebküchner strengen Normen, die die Zusammensetzung der verschiedenen Lebkuchen genau festlegen.

Heute ist der Lebkuchen in seinen regional unterschiedlichen Bezeichnungen und Variationen als das klassische Gebäck der Weihnachtszeit nicht wegzudenken.

 
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